AUF HAUSBESUCH MIT EINEM ENERGIEBERATER

WO KÖNNEN WIR IM ALLTAG ENERGIE SPAREN UND ES UNS TROTZDEM GEMÜTLICH MACHEN? WIR HABEN SILVIO BUCHER, ENERGIEBERATER VON STADTWERK WINTERTHUR, AUF EINEM RUNDGANG BEGLEITET.

In der Siedlung Ruchwiesenstrasse öffnet Elaine Tuason die Tür. Sie bewohnt eine 3.5-Zimmer Erdgeschosswohnung – übergangsweise zu fünft. Die Bewohnerinnen und Bewohner der GWG wohnen auf weniger Quadratmetern als der Schweizer Durchschnitt. Dazu leisten auch die Belegungsrichtlinien einen wichtigen Beitrag. Energieberater Silvio Bucher freut sich: «Wenn mehrere Personen in einer Wohnung wohnen, braucht das pro Kopf weniger Energie, als wenn es nur eine Person ist.»

ERHITZEN UND KÜHLEN
Bei den Energieberatungen für Privathaushalte macht Silvio Bucher auf die vielen kleinen Dinge aufmerksam, mit denen zusammen man einiges bewirken kann. Er beginnt seinen Rundgang in der Küche, wo er mit dem ersten Tipp bereits auf offene Ohren stösst: Wasser für die Pasta am besten im Wasserkocher aufkochen. Danach öffnet Silvio Bucher den Kühlschrank, der bis auf 7 Grad eingestellt werden kann. «Gut ist, wenn man ihn möglichst wenig öffnet. So bleibt die Kälte drinnen.»

HEIZEN UND LÜFTEN, ABER WIE?
Umgekehrt ist es in der Wohnung: Dort soll die Kälte draussen bleiben. Die Temperatur sollte nicht mehr als 20 Grad Celsius betragen. «Wer die Heizung noch weiter runterdreht, zum Beispiel im Schlafzimmer, kann noch mehr einsparen», sagt der Energieberater. Um für gute Luft zu sorgen, sollte mehrmals täglich kurz stossgelüftet werden. Silvio Bucher erklärt: «Frische Luft, die durch ein gekipptes Fenster hineinströmt, zieht zunächst zum Boden und sorgt erst viel später für Abkühlung auf Kopfhöhe – dabei geht viel Heizenergie verloren.»

KÄLTER UND KÜRZER
Im Badezimmer kann vor allem beim Warmwasser gespart werden. Wer duscht statt badet, und das mit kälterem Wasser und kürzer, spart Energie und tut etwas für die Gesundheit. «Auch Shampoo benutzen wir meist mehr als nötig», sagt Silvio Bucher, «und damit auch Wasser zum Rauswaschen.»

UMSTELLUNG AUF LED
Viel Sparpotenzial ohne grosse Anpassungen gibt es auch bei der Beleuchtung. Wer herkömmliche Glühund Halogen-Leuchtmittel durch LED-Leuchtmittel ersetzt, spart viel Strom. Interessant: Mit dimmbaren Modellen kann man das Licht je nach Bedarf einstellen und spart dabei noch mehr Strom. Einen Sonderfall bilden Halogen-Ständerlampen. «Diese Leuchten sollten als Ganzes durch moderne LED-Leuchten ersetzt werden oder, wenn möglich, sogar ganz verschwinden.»

ÖV, VELO, CARSHARING
Auch vor der Wohnungstür gibt es Möglichkeiten, Energie und Geld zu sparen. Wer ohne eigenes Auto und dafür mit dem Velo, ÖV oder mit Carsharing unterwegs ist, kann mehrere Tausend Franken pro Jahr einsparen – und ist dabei weiterhin bequem und schnell unterwegs.