Ich bin Biologe und meine Hauptaufgabe ist es, den Aussenraum in unseren Siedlungen ökologischer zu gestalten.
Wenn es Neubauten gibt und wenn die GWG-Aussenräume saniert, ist meine Meinung als Biologe gefragt: Welche Pflanzen werden gepflanzt, wie viele Bäume gibt es im Garten, wieviel Fläche soll versiegelt werden. Bestehende Siedlungen entwickle ich weiter, indem ich zum Beispiel schädliche Pflanzen durch ökologisch wertvollere Arten ersetze. Dabei versuche ich, mehr Lebensraum und Nahrungsmöglichkeiten für Tiere zu schaffen.
Nebst der Nahrung wollen wir den Tieren auch Nistmöglichkeiten anbieten. Netterweise hat ein Bewohner der GWG aus Recyclingmaterial über 100 Nistkästen, etwa für Meisen, erstellt. Letzten Herbst haben wir 50 Häuschen aufgehängt. Wir haben die Nistkästen und Bienenhotels auch für Siedlungsfeste geliefert, wo sie bemalt beziehungsweise zusammengebaut werden konnten. Die verbleibenden Häuschen sollen diesen Herbst installiert werden, damit sich die Vögel vor der Brutzeit damit vertraut machen können.
Bei den Rundgängen durch die Siedlungen haben wir festgestellt, dass ein paar zusätzliche Bäume den Aussenräumen guttun würden. Bäume haben die positiven Eigenschaften, dass sie Schatten spenden und Wasser verdunsten. Damit kühlen sie die Umgebung und sorgen für ein angenehmeres Klima. Sie bieten Lebensraum für unterschiedliche Tierarten und gerade Obstbäume werten den Siedlungsraum zusätzlich auf. Quitten-, Apfel- und Zwetschgenbäume sind optisch attraktiv und bieten Naschmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Ja genau. Einen Tag in der Woche schwinge ich mich aufs Velo und verteile Gemüse und Früchte. Das ist ein guter Ausgleich zur Büroarbeit.
Ein Artikel aus dem GWG aktuell Nr. 3/2023.