Mitgestalten? Unbedingt!

KATJA ZIMMERMANN (LINKS IM BILD) IST AUF DER GWG-GESCHÄFTSSTELLE FÜR DEN BEREICH ZUSAMMENLEBEN ZUSTÄNDIG. ZUSAMMEN MIT PRÄSIDENTIN DORIS SUTTER GRESIA SPRICHT SIE ÜBER ZIELE, INSPIRATION UND GUTE IDEEN.

Die GWG will das Zusammenleben noch einfacher machen. Warum fühlen sich verschiedenste Menschen bei der GWG zuhause?

Doris Sutter Gresia: Wir bieten eine schöne Wohnung zu einem fairen Preis mit guter Nachbarschaft und Mitgestaltungsmöglichkeiten – das ist einfach ein super Angebot. Denn jede Hardware (Wohnung) ist nichts wert ohne eine gute Software. Uns ist es wichtig, dass sich die Menschen, die bei uns wohnen, wohl fühlen. Dafür setzt sich Katja Zimmermann ein.

Wie sieht das im Alltag aus?

Katja Zimmermann: Zusammengefasst bin ich Drehscheibe für Ideen und helfe mit, dass diese verwirklicht werden können. Wir stellen Ressourcen wie Know-how, Geld oder Organisationsplattformen bereit und vernetzen Genossenschafterinnen und Genossenschafter untereinander. Ich organisiere Anlässe, an denen ich die unterschiedlichsten Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen und Bewohner abholen kann.

Gibt es konkrete Beispiele?

Katja Zimmermann: Viele. Zum Beispiel haben wir die Siedlungskommission in Kollbrunn bei der Verwandlung eines leerstehenden Bastelraums in eine Freizeitoase für die ganze Siedlung unterstützt, für Genossenschaftsfeste Zelte und Tische organisiert, die man bei uns ausleihen kann, und bei der anstehenden Sanierung in Turbenthal die Bewohnerinnen und Bewohnern in die Planung einbezogen.

Wird die GWG mit Ideen überhäuft?

Doris Sutter Gresia: Viele Genossenschafterinnen und Genossenschafter machen sich Gedanken und haben gute Ideen, sie trauen sich aber nicht, damit zu uns zu kommen. Das ist schade. Denn Gedanken können und müssen weitergesponnen werden. Wir freuen uns deshalb über alle Anliegen, die den Weg zu uns finden. Zudem sind unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter DIE Experten, wenn es um das Wohnen geht. Niemand weiss besser wie sie, was in einer Küche praktisch ist und was nicht – und wo der Grillplatz im Garten stehen muss.

Apropos Küche und Grillplatz. Können die Genossenschafterinnen und Genossenschafter mitentscheiden, wann und wie eine Siedlung renoviert wird?

Doris Sutter Gresia: Die GWG verfolgt eine sehr langfristige Liegenschaftenstrategie und hat überdurchschnittlich gut unterhaltene Siedlungen. Über bevorstehende Sanierungen informieren wir viele Jahre im Voraus. Bevor es an die konkrete Planung geht, werden die Bewohnerinnen und Bewohner an Bord geholt. Es gibt eine Feedbackrunde, an der die Baukommission, die Architekten und die Bewohnerinnen und Bewohner teilnehmen. Dabei werden die Anliegen aufgenommen und Ideen diskutiert. Nach diesem «Expertentreff» liegt der Ball wieder bei der GWG.

Katja Zimmermann: Bei der Sanierung im Eichliacker haben wir auch den Aussenraum neugestaltet. Dafür haben wir einen Anlass gemacht. Von Jung bis Alt haben alle teilgenommen und sich rege ausgetauscht. So hat bei der Diskussion über den Spielplatz eine Gruppe Jugendlicher das Wort für die Jüngsten ergriffen: «Wir haben hier früher immer gespielt und es war voll cool. Für die Kleinen braucht es unbedingt wieder etwas!» Das finden auch wir. Und für die etwas Älteren steht jetzt direkt neben dem Sandkasten eine Slackline.

Welche Rolle spielt der Bereich Genossenschaftliches bei einem Neubauprojekt?

Doris Sutter Gresia: Es ist wichtig, dass wir bei einem Neubauprojekt von Anfang an dabei sind und bereits vor dem Projektwettbewerb ein Konzept für das Zusammenleben haben. Wir wollen mit gemeinschaftsfördernder Architektur über Winterthur hinaus Akzente setzen.

Katja Zimmermann: In unserer neuen Siedlung in Elsau haben wir für die Bewohnerinnen und Bewohner einen Kennenlernapéro vor dem Zügeltag organisiert. An einem Workshop im Herbst besprechen wir dann, wie die Gemeinschaftsstube eingerichtet und wie der Aussenraum gestaltet werden soll. Dieser wurde absichtlich nicht ganz fertiggestellt.