Die Essensretterin

«WIR NEHMEN DAS, WAS UNS DIE SUPERMÄRKTE GEBEN: FRÜCHTE, GEMÜSE, BROT ODER BLUMEN. MANCHE HABEN BRAUNE STELLEN, ABER ZUM ESSEN SIND DIE LEBENSMITTEL NOCH TADELLOS», SAGT CLAUDIA VATTER, BEWOHNERIN DER GWG-SIEDLUNG ZWINGLISTRASSE.

Seit 2017 engagiert sich Claudia Vatter im Winterthurer Verein «RestEssBar». Dort rettet sie gemeinsam mit einem Team von rund 30 Freiwilligen Lebensmittel vor dem Wegwerfen.

UNNÖTIGE VERSCHWENDUNG
Das Problem ist gross: Alleine in der Schweiz werden laut dem WWF jedes Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Menge der weggeworfenen Lebensmittel entspricht 330 Kilogramm pro Person und Jahr. Zwei Drittel davon wären vermeidbare Verluste, denn diese Lebensmittel sind zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch geniessbar. Das Wegwerfen der Lebensmittel führt zu einer unnötigen Verschwendung von Wasser oder Energie für die Herstellung.

ESSEN ZUM MITNEHMEN
Der Verein «RestEssBar» wurde in Winterthur gegründet und ist mittlerweile schweizweit unterwegs. Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist, werden direkt bei verschiedenen Supermärkten eingesammelt und zu einem öffentlichen Kühlschrank transportiert, von dem sich jede und jeder bedienen darf – gratis. In Winterthur ist der Kühlschrank im Mattenbach.

SCHMECKT PERFEKT IN SMOOTHIES UND SUPPEN.

Was von Läden wie Aldi, BareWare oder verschiedenen Bäckereien aus der Altstadt eingesammelt wird, landet so noch auf Obstwähen und Pizzas, in Smoothies oder in Eintöpfen. Nur bei abgelaufenem Fleisch muss man vorsichtig sein, da es schnell verdirbt

ES STECKT VIEL IN EINER KARTOFFEL
Claudia Vatter selbst ist auf einem Bauernhof im Emmental aufgewachsen und musste schon früh beim bäuerlichen Betrieb mitanpacken. Das prägt: «Wenn man weiss, wie viel Arbeit in einer Kartoffel steckt, kann man sie nicht so einfach wegwerfen.»

Mehr Infos zum Kühlschrank in Winterthur – und wie man die RestEssBar unterstützen kann hier.