Täglich kicken und schwitzen, um nicht an den Krieg zu denken

SEIT DEM SOMMER 2022 LEBT DIE 34-JÄHRIGE ANNA POKUS, TRAINERIN DER DAMENMANNSCHAFT VOM FC CHARKIW, BEI DER GWG.

Sie wohnt zusammen mit 17 weiteren Profifussballerinnen aus Charkiw. Für die jungen Frauen hat sich das Leben in nur einem Jahr sehr verändert.


UMZUG ZUR GWG

Nach der strapaziösen Flucht kamen die Fussballerinnen zunächst bei Familien oder in kleinen Wohnungen von Privatpersonen unter – dank der Unterstützung von der FIFA und dem Staatssekretariat für Migration (SEM). Im August gab es dann die Möglichkeit, zur GWG zu ziehen. Dafür wurden drei Wohnungen eingerichtet, in denen die Spielerinnen jetzt in Wohngemeinschaften leben.


SORGEN FÜHREN ZU UNRUHIGEN NÄCHTEN

Die Familien der meisten Spielerinnen sind noch in der Ukraine. Mit ihren Sorgen gehen die jungen Frauen unterschiedlich um. Manche gucken oft aufs Handy und lesen die Nachrichten, andere sprechen mit der Familie mehrmals täglich am Telefon oder schreiben sich Whats-App-Nachrichten. Oft ist der Schlaf schlecht.


ALLTAG MIT TRAINING UND STUDIUM

Dennoch muss der Alltag weiter gehen. Das Team trainiert fast täglich und spielt regelmässig gegen andere Teams, zum Beispiel gegen die Damenmannschaft vom FC Wipkingen oder gegen Fussballerinnen aus Afghanistan. Vor und nach dem Training studieren viele von ihnen zudem im Online-Studium an der Sportuniversität Charkiw; einzelne lernen danach noch deutsch.


BORSCHTSCH-SUPPE SCHMECKT NACH HEIMAT
Halt gibt die Hoffnung, bald wieder nach Charkiw zu können. Bis es soweit ist, helfen den Fussballerinnen das intensive Training und gemeinsame Abende mit Borschtsch-Suppe und Gesellschaftsspielen, nicht so oft an den Krieg zu denken.